Nee, wat förn Kuddelmuddel
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Wenn es zum ersten Mal bei der Probe heißt „in Kostümen“, beginnt für die Süstedter Theatertruppe die heiße Phase. Seit September arbeiten sie an ihrem neuen Stück. Nun kommt der Feinschliff bis zur Premiere am 17. Januar 2015 um 19 Uhr im Gasthaus Mügge in Vilsen. Mit dem Stück „Gode Geister“ von Pam Valentin (Originaltitel „Spirit Level“) reihen sich die Süstedter in die Riege norddeutscher Theater ein, die diese romantische Komödie auf dem Programm stehen hatten oder haben. Vorreiter war das Ohnsorg-Theater.
Lässt der Zuschauer die Frage, ob es Geister gibt oder nicht, einfach mal außer Acht, kann er sich voll und ganz dem Vergnügen hingeben, das Treiben des Krimi-Schriftstellers Jacob Kehlmann (Harald Stellmann) und seiner Ehefrau Susi (Corinna Bär) zu verfolgen, die beide eigentlich nicht mehr unter den Lebenden weilen.
Jacobs Pech, hatte er doch wahrheitsgemäß an der Himmelspforte erklärt, dass er mit dem christlichen Glauben nichts am Hut hat. Petrus wies ihn prompt ab. Sie kehrten in ihre Wohnung zurück, die Immobilienmakler Markus Weber (Torsten Naujoks) vermieten will. Einziehen würde dort gerne das Ehepaar Simon sowie Felicitas Willis (Kersten Stellmann in seiner ersten Sprechrolle und Nicole Rehmstedt). Simon ist ein recht erfolgloser Autor, aber ein Fan von Jacob. Seine Frau ist schwanger.
Die Kehlmanns finden Gefallen an dem jungen Paar und dank eines Schutzengels (Anja Stellmann) können sie in das Denken und Tun der neuen Bewohner eingreifen und deren Leben im Guten beeinflussen. Das Böse – wie soll es anders sein – verkörpert dagegen Jacobs Schwiegermutter Martha Brodersen (Marika Schrader), die sich in die Ehe des Paars einmischt.
Das ist die Ausgangssituation des Stücks „Gode Geister“ (Originaltitel „Spirit Level“) von Pam Valentin, das die Süstedter Theatergruppe gerade im Gasthaus Mügge in Bruchhausen-Vilsen einstudieren. Sven Böhm, der Spielleiter, erläutert: „Es ist ein Stück zum Mitfühlen, Lachen, ein modernes Stück, und es lebt vor allem von den Dialogen. Das ganze Durcheinander – manchmal ändern Dinge im Raum ihre Position – ist sehr unterhaltsam und zum Schluss endet es mit …“ Doch das wird natürlich nicht verraten.
Am Abend der ersten Probe in Kostümen wurde den Schauspielern einiges abverlangt, denn am anderen Ende des Saals tagten gleichzeitig die Mitglieder der Raiffeisenwaren-Genossenschaft – nur durch einen Vorhang von den Akteuren getrennt. Reden wurden gehalten, Zahlen genannt, applaudiert. Tapfer übten die Spieler gegen die Geräuschkulisse an. Sven Böhm saß mit gespitzten Ohren und machte sich Notizen zum Geschehen auf der Bühne, um in einer kurzen Pause Anweisungen zu Mimik, Gestik oder Betonung zu geben. Schwer hatte es auch Souffleuse Ulrike von Rüsten, sich verständlich zu machen.
Irgendwie passte die Verquickung zweier Veranstaltungen zu dem Tohuwabohu im Wohnzimmer der Kehlmanns, die sich einmischten, obwohl sie doch eigentlich tot waren.
Kein Durcheinander wird es allerdings beim Verkauf der Karten geben. Der Vorverkauf für die 180 Sitzplätze beginnt am Sonntag, 30. November, wie folgt: Ab 6 Uhr können die Theaterfreunde im Gasthaus Mügge in Bruchhausen-Vilsen frühstücken. Ab 7 Uhr werden dann Nummern gezogen, um in den Besitz der begehrten Karten zu kommen. Diese können dann ab 10 Uhr eingelöst werden. „Ein Theaterbesucher schläft seit Jahren im Wohnwagen vor der Tür, um unter den ersten zu sein“, lacht Sven Böhm.
Premiere des Stückes „Gode Geister“ der Theatergruppe Süstedt ist am 17. Januar 2015 um 19 Uhr mit anschließendem Tanz. Weitere Aufführungen sind am 30. Januar (19.30 Uhr), 1. Februar (9.30 Uhr) und am 6. Februar (19.30 Uhr). Auch am 8. Februar (9.30 Uhr), 27. Februar ( 19.30 Uhr), 1. März (9.30 Uhr) sowie am 7. März (14.30 Uhr) und 8. März ( 9.30 Uhr) hebt sich der Bühnenvorhang im Gasthaus Mügge in Bruchhausen-Vilsen.
Informationen zum Vorverkauf gibt es auch unter der Telefonnummer 0 42 40 / 15 61 oder im Internet unter der Adresse www.suestedter-theater.de